Kategorie | Typ

Denkmal-Umbau, Gesundheitsbau

Ort | Jahr

Großschweidnitz, 2020

Bauherr

SiB Bautzen

Auf dem Gelände des Sächsischen Krankenhauses Großschweidnitz, das zwischen 1898 und 1902 im Pavillonstil erbaut wurde und als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz steht, wurde Haus 37 saniert und umgebaut als Standort für eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Haus 37 wurde ursprünglich als Doppelwohnhaus für leitende Angestellte des Krankenhauses nach 1904 errichtet und verfügt an den kurzen Seiten über zwei Eingangsbauwerke. Zwischen beiden Hausteilen existiert keine Verbindung. Die Raumaufteilung und die Raumgrößen entsprechen den Wohnvorstellungen einer repräsentativen „Reformarchitektur“ der Jahrhundertwende.

Unser Konzept ermöglichte eine weitestgehende Erhaltung der Bestandsstrukturen und sieht einen sensiblen Umgang mit den vorhandenen Elementen vor, um den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden.

Die gesamte Nutzung wurde innerhalb der bestehenden Räumlichkeiten organisiert und erstreckt sich vom Kellergeschoss bis zum Obergeschoss, wobei das Dachgeschoss als Kaltdach ungenutzt bleibt. Um die zwei nicht miteinander verbundenen Gebäudehälften zusammenzuführen, wurde ein Durchbruch geschaffen und ein zentraler Verbindungsflur eingerichtet. Wie bereits 1996 in der Nordhälfte vorgenommen, wurde auch in der Südhälfte die Bodenplatte im Keller tiefergelegt, um die erforderliche lichte Höhe für die Aufenthaltsräume im UG zu schaffen.

Um die Vorgaben des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, musste nach Rücksprache mit dem Landesdenkmalpfleger mindestens eine Treppenhalle erhalten werden. Wegen der besseren Erschließung als barrierefreier Zugang wurde die Treppe im südlichen Hausteil zurückgebaut und an der gleichen Stelle ein LBO-konformes Treppenhaus mit Durchlader-Aufzug errichtet. Der barrierefreie Zugang befindet sich auf der Gartenseite. Die Fassadengestaltung der ehemaligen Treppenhalle (abgetreppte Fenster) wurde erhalten, drei weitere Bestandsfenster wurden nach Rücksprache mit der Denkmalpflege zum Hauseingang umgebaut.

Auch auf der Vorderseite wurden Veränderungen an der Fassade mit der Denkmalpflege abgesprochen: die Fenster im UG konnten nach unten verlängert werden, um mehr Licht in die Aufenthaltsräume im UG zu lassen.

Im Erdgeschoss werden Gruppen- und Therapieräume sowie eine Küche mit einem Aufenthaltsraum eingerichtet. Eine neue Außenterrasse wird an die Nordwest-Fassade angebaut, die den Zugang zum Außengelände vom Aufenthaltsraum aus ermöglicht. Im Obergeschoss befinden sich Therapie-, Arzt- und Büroräume, während das Kellergeschoss neben Technikräumen hochwertige Nutzbereiche wie einen Sport- und einen Mehrzweckraum bietet.

Aus einem ehemaligen Wohnhaus entstand eine Tagesklinik für Kinder und Jugendliche, die noch immer den Charme eines kleinteiligen, familiären Ambientes bewahrt. Dieses Umfeld weicht ab von den sachlichen Klinikbauten, wirkt sich positiv auf die internen Tagesabläufe aus und schafft eine einladende, kindgerechte Atmosphäre.

Bildrechte: KILIAN ARCHITEKTEN

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